Wann und warum sollte ich einen Pferdeosteotherapeuten rufen?
Zu Beginn! Ein Osteotherapeut ersetzt nicht den Tierarzt, kann aber therapiebegleitend fungieren. Osteopathie kann bei allen akuten Erkrankungen des Bewegungsapparates, aber auch bei chronischen Krankheiten oder zur Vorbeugung zum Einsatz kommen. Wer kennt sein Pferd besser als Du selbst? Kommt es zur Verweigerung von Hilfen oder Hindernissen, welche früher kein Thema für dein Tier waren? Fallen dir Taktunreinheiten auf? Siehst Du, dass dein Pferd während oder nach der Arbeit Schmerzen hat oder bemerkst Du einen Leistungsabfall, den Du dir nicht erklären kannst? Solche Probleme können unter zu Hilfenahme der Osteopathie behandelt werden. Aber auch bei Haltungsfehlern, nach Lahmheit, Verletzung oder Stürzen kannst Du dich an einen Osteotherapeuten wenden. Selbst wenn mit deinem Pferd alles in bester Ordnung scheint kann ein allgemeiner Check-Up nie schaden. Denn er hilft Problemen vorzubeugen und Krankheiten zu vermeiden.
Wie häufig muss mein Pferd behandelt werden?
Eine einzige Behandlung kann oft schon viele Probleme lösen. Je nach Schwere der Probleme können auch schon mal zwei oder drei Behandlungen nötig sein. Zwischen den Behandlungen sollte ein Abstand von sechs bis acht Wochen liegen. Ich empfehle selbst bei gesunden Pferden einen halbjährlichen Check-Up zur Vorbeugung von Krankheiten und anderen Problemen.
Ich habe ein Fohlen oder ein altes Pferd. Was nun?
Da sich Fohlen noch im Wachstum befinden und alte Pferde zu Arthrose neigen, muss der Therapeut in beiden Fällen darauf achten besonders sanft zu arbeiten. Auf manipulative Techniken sollte er unbedingt verzichten. Dennoch kann eine Behandlung, ob jung oder alt, viel positives für das Pferd bewirken.
Osteopath? Osteotherapeut? Beides gleich oder doch verschieden?
Die Begriffe Osteopath und Osteotherapeut unterscheiden sich grundlegend. Während der Osteopath nach Definition eine Person ist, die an den Knochen erkrankt ist, bezeichnet der Begriff Osteotherapeut eine Person, die mit Hilfe der Osteopathie Knochenleiden und Erkrankungen des Bewegungsapparates behebt. Osteopathie bezeichnet in diesem Fall nicht die Krankheit, sondern das Behandlungskonzept, Einschränkungen am Bewegungsapparat mit Hilfe manueller Techniken zu beseitigen, um eine für den Organismus höchstmögliche ökonomische Funktion herzustellen bzw. wiederherzustellen.
DIPO zertifiziert? Was ist das?
Das Deutsche Institut für Pferdeosteopathie (kurz DIPO) ist ein Forum für modernes Gesundheitsmanagment am Tier. Dort treffen Tierärzte, Osteotherapeuten, Physiotherapeuten, Hufschmiede, Sattler, Reiter, Trainer und Pferdebesitzer aufeinander. Das DIPO ist eine von der FN anerkannte Ausbildungsstätte für Pferdeosteotherapeuten. Voraussetzung zur Aufnahme sind grundlegende medizinische Vorkenntnisse als Tierarzt, Humanmediziner oder Physiotherapeut. Am DIPO lehren und unterrichten international anerkannte Experten. Immer mit dem Blick auf das Wohl von Reiter und Pferd.
Blockade oder Läsion. Was hat mein Pferd?
Unter einer osteopathischen Läsion versteht man einen Bewegungsverlust oder eine Bewegungseinschränkung einer oder mehrerer anatomischer Strukturen. Diese können wieder von selbst verschwinden oder vom Osteotherapeuten behoben werden. Läsionen beschränken sich hierbei nicht nur auf Gelenke, sondern können auch sämtliche Weichteile, wie Binde- oder Stützgewebe, Organe und neurologische Strukturen betreffen.
Eine Blockade hingegen ist IMMER in Gelenken vorzufinden. Auch sie beschreibt einen vorübergehenden Bewegungsverlust oder eine Bewegungseinschränkung. Im Gegenteil zur Läsion entstehen Blockaden jedoch nie in Weichteilen des Körpers.
Somit kann man sagen eine Blockade ist eine Form einer osteopathischen Läsion. Jedoch ist nicht jede Läsion automatisch eine Blockade.